DogXercise

Unterwasserlaufband: Training auf dem neuen Hydrotrainer

Das Unterwasserlaufband (UWL) ist in der Hundephysiotherapie ein beliebtes und effektives Hilfsmittel sowohl in der Rehabilitation, als auch zur Prävention. In der Regel besteht es aus einem Therapiebecken mit integriertem Laufgurt und einem Wassertank.

unterwasserlaufband, hydrotherapie, hundephysiotherapie, hydrotrainer

Ausstattung des Unterwasserlaufbandes

Das Unterwasserlaufband in der Praxis von DogXercise ist das erste und bisher einzige seiner Art in der Schweiz. Es handelt sich um den neuen grossen Hydrotrainer von Waero. Mich überzeugen die Funktionalität, die Qualität und die vielen Möglichkeiten die der Hydrotrainer bietet.
Das Therapiebecken hat eine Länge von 1.8 m so, dass auch grosse Hunde problemlos darin laufen können. Durch Zuschalten der Gegenstromanlage ist sogar Schwimmtraining für kleine bis mittlere Hunde möglich. Bei mir steht das Therapiebecken frei vom Wassertank, dadurch habe ich jederzeit von allen Seiten Sicht und Zugriff auf den Patienten.

           Eckdaten UWL:
  • 1.8m Länge
  • Geschwindigkeiten bis 6km/h
  • Rundum Verglasung
  • Gegenstromanlage
  • Höhenverstellung & Schrägstellung
  • Richtungswechsel
  • Obergestell

Das Laufband erreicht eine Geschwindigkeit von 6 km/h, es läuft langsam ohne Ruckeln an, wobei das Tempo stufenlos eingestellt werden kann. Obwohl es schneller ist, als herkömmliche Unterwasserlaufbänder mag es sich nicht nach viel anhören. Doch versuchen Sie das nächste Mal in der Badi im hüft- bzw. brusthohen Wasser nur 4 km/h zu erreichen und über längere Zeit zu halten, das ist nicht ohne. Zusätzlich verfügt der Hydrotrainer über die Möglichkeit den Laufgurt in beide Richtungen schrägzustellen, um so besonderen Fokus auf die Hinter- bzw. Vorderläufe zu legen. Auch die Laufrichtung kann gedreht werden.
Für Patienten die auch im Wasser etwas mehr Unterstützung benötigen ist am Therapiebecken ein Obergestell angebracht, mit dessen Hilfe man Ihren Hund an seiner Tragehilfe befestigen / aufhängen kann.

Indikationen & Kontraindikationen

Welche Hunde profitieren vom Training auf dem UWL?
Fast alle Hunde können vom Training auf dem Unterwasserlaufband profitieren. Es findet sowohl bei der konservativen Therapie des Bewegungsapparates Einsatz, als auch postoperativ. Dazu gehören Erkrankungen der Wirbelsäule wie Bandscheibenvorfälle, Cauda-Equina, Spondylosen, Degenerative Myelopathie oder Rückenmarksinfarkte, sowie auch Beeinträchtigungen anderer Gelenke wie z.B. nach Kreuzbandverletzungen, bei OCD (Osteochondrosis dissecans), HD oder Patellaluxation, nach Femurkopfresektionen, Totalendoprothesen und vielem mehr.

Besonders auch ältere Patienten mit Arthrosen, sowie übergewichtige Tiere profitieren vom gelenkschonenden, aber effektiven Training im Wasser. 

Präventiv wird der Hydrotrainer vorallem im Sport- und Diensthunde Bereich eingesetzt, zur Vorbereitung auf Wettkämpfe oder um den Bewegungsapparat fit zu halten für die tägliche Belastung.

Wann ist Vorsicht geboten?
Es gibt ein paar Ausnahmen bei denen bei der Therapie mittels Unterwasserlaufband Vorsicht geboten ist,  eine vorgängig alternative Therapie nötig ist oder auch ganz darauf verzichtet werden sollte.
Hunde mit einem Infekt oder Fieber gehören nicht aufs Unterwasserlaufband, genauso sollte in dieser Zeit mit anderen physiotherapeutischen Therapien ausgesetzt werden bis der Hund wieder bei Kräften ist. Vorsicht geboten ist bei Patienten mit Herz- und Herz-Kreislauf- Erkrankungen oder Epilepsie. Auch Hunde mit akuten Sehnenverletzungen, Hautproblematiken, gelähmte Hunde oder solche mit starken Lungenproblemen sollten anders therapiert werden. Wasserscheue ist hingegen kein generelles Ausschlusskriterium.

Dann gibt es auch ein paar Dinge die der Patientenbesitzer beachten sollte, damit der Termin auf dem UWL wahrgenommen werden kann (siehe weiter unten).

Wie läuft die Therapie auf dem Unterwasserlaufband ab?

Im Normalfall ist das Training auf dem Unterwasserlaufband teil eines Therapiekonzeptes. Ausnahmen können durch einen Tierarzt abgeklärte (Sport-)Hunde sein, die in einer vorangegangenen Anamnese als unauffällig eingestuft wurden und zum Muskelaufbau- bzw. Verletzungs-Präventions-Training aufs Unterwasserlaufband kommen.

Ein durchschnittlicher Termin auf dem Unterwasserlaufband läuft folgendermassen ab:
Nach Ankunft in der Praxis, erfolgt erst ein kurzer Check-up des Hundes, um den aktuellen Zustand zu erfassen und die Therapiefortschritte zu evaluieren. Wenn nichts gegen das UWL-Training spricht erfolgt ein Warm-Up, um die Gelenke und den Kreislauf angemessen auf die bevorstehende Belastung vorzubereiten.
Nach dem Aufwärmem besteigt Ihr Hund über die offene Seitentüre das Therapiebecken. Die Tür wird geschlossen und es wird begonnen Wasser vom Tank ins Becken zu pumpen. Je nach Indikation wird zuerst das Wasser bis auf die gewünschte Höhe eingelassen, bevor der Hund zu laufen beginnt oder der Laufgurt wird angeschaltet während das Wasser einläuft.
Kleinere Hunde können auch direkt ins Becken / Wasser gehoben werden.

Dann beginnt das eigentliche Training. Die Art und Dauer des Trainings variiert stark, je nach Problematik und Trainingszustand. Es kann nur einige Minuten oder bis zu einer halben Stunde dauern.
Nach dem Training wird das Wasser aus dem Therapiebecken gepumpt und der Hund gleich im Becken etwas abgetrocknet, bevor er das Becken über die Seitentüre wieder verlässt.
Anschliessend ist noch etwas Entspannung unter der Infrarotlampe angesagt.

Unterwasserlaufband, Hundephysio, Hyrotrainer

Gewöhnung ans Unterwasserlaufband

Der Motor und die Pumpe des Unterwasserlaufbandes sind sehr leise so, dass die meisten Hunde diese Geräusche kaum wahrnehmen. Die räumliche Begrenzung hingegen, sowie das einfliessende Wasser und die Bewegung des Laufgurtes können die Hunde anfangs etwas irritieren. Doch mit Lob und Leckerli gewöhnen sich die meisten Hunde schnell daran.

Anfangs wird bereits das Einsteigen ins UWL belohnt, dann das Einsteigen mit anschliessendem Schliessen der Türe. Im nächsten Schritt wird die Pumpe angelassen und das Therapiebecken bis unter den Laufgurt mit Wasser befüllt. Als nächstes lernt Ihr Hund sich mit dem Laufgurt zu bewegen, ohne sich zu weit nach hinten treiben zu lassen oder immer vorne am Beckenrand zu kleben. Klappt das sowit gut wird mehr Wasser eingelassen und so stetig gesteigert.

Mein Hund ist wasserscheu, was nun?
Auch wasserscheue oder generell vorsichtige Hunde können auf dem Hydrotrainer trainiert werden. Allerdings nimmt die Gewöhnung dieser Patienten meist etwas mehr Zeit in Anspruch, da sie kleinschrittig im Tempo des Hundes erfolgen sollte, um zu vermeiden, dass das Unterwasserlaufband negativ verknüpft wird. Bringen Sie am besten besonders hochwertige Leckerli mit. Die Angewöhnung erfolgt meist als Bestandteil von regulären Physioterminen, nach Absprache kann bei sehr skeptischen Hunden auch ausserhalb von Terminen geübt werden.
Sollte ihr Hund regelrecht Panik vor Wasser oder Platzangst haben, gilt es natürlich abzuwägen inwiefern die Angewöhnung Sinn macht oder ob ein Alternativprogramm mehr im Sinne Ihres Hundes ist.

DOs und DONT's vor und nach dem UWL-Training

Vor dem Training
Es trainiert sich für Ihren Hund besser, wenn er vor dem Training einerseits die Möglichkeit hatte sich in aller Ruhe zu versäubern und andrerseits genügend Zeit (mind. 2h) um seine letzte Malzeit zu verdauen. Beim Training sind Leckerlis natürlich erlaubt und erwünscht. Besonders während der Angewöhnungsphase ans UWL lohnt es sich hochwertige Leckerli dabei zu haben. Besonders geeignet sind Futter/Leberwurst-Tuben. Das Lecken beruhigt die Hunde und es ergibt sich ein rhythmischeres Gangbild, weil sie sich nicht zum Kauen zurückfallen lassen.
Um das Filtersystem des Unterwasserlaufbandes zu entlasten ist es enorm hilfreich, wenn Sie Ihren Hund vor dem Termin noch striegeln. Sicherlich geniesst er die zusätzliche Aufmerksamkeit. Zudem sollte das Wasser nicht durch Rückstände von Spot-Ons, Gülle oder ähnlichem verschmutzt werden.

DOs

DONT’s

Nach dem Training
Auch wenn es von aussen womöglich nicht so aussieht, so ist das Training auf dem Unterwasserlaufband für Ihren Hund doch sehr anstrengend. Jeder der schon mal im Aquafit war kann das nachfühlen. Gönnen Sie ihm deswegen nach dem Training ausreichend Ruhe. Pausen sind auch um den Trainingseffekt ausschöpfen zu können besonders wichtig, daher sollten sie für den nächsten Tag keine sportlichen Höchstleistungen planen.
Das Training im Wasser, so wie auch Massagen, können harntreibend wirken, geben Sie Ihrem Hund deshalb zeitnah die Möglichkeit sich erneut zu lösen.
Besonders im Winter sollte Ihr Hund nicht nass oder feucht raus in die Kälte, bringen Sie deshalb einen Bademantel und / oder Mantel für ihn mit. Ein absolutes Muss für Patienten mit Rückenbeschwerden, Spondylosen oder Arthrose im Rücken- oder Hüftbereich.

DOs

DONT’s

Wie häufig sollte trainiert werden?
Die Trainingshäufigkeit, sowie die Dauer können nicht pauschalisiert werden, da sie für jeden Patienten individuell geplant und angepasst werden. Der Trainingsplan wird durch die Indikation, den Trainingszustand, begleitende Therapien und ergänzende Übungen beeinflusst. Generell sollte das Training jedoch mindestens 1-mal wöchentlich erfolgen über eine Zeitspanne von ungefähr 8-10 Wochen.

Neugierig?

Sie möchten das Training auf dem Unterwasserlaufband mit Ihrem Hund entdecken oder abklären lassen, ob es etwas für ihn wäre? Dann melden Sie sich jetzt für einen Anamnese Termin an. Auch bei Fragen können Sie sich jederzeit bei mir melden!
Kontaktmöglichkeiten

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.