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Winter Wonderland: 4 Punkte die Sie beim Schneegaudi mit Hund beachten sollten

Die meisten Hunde lieben die weisse Pracht. Auch in uns weckt Schnee das innere Kind und wir könnten stundenlang mit unserem Hund im Schnee toben oder durch tief verschneite Landschaften stapfen. Einfach herrlich!
Doch ein paar Dinge gilt es dabei zu beachten, damit der winterliche Ausflug nicht zum Fiasko wird.

Warm-Up

Leinen los und Party! So besser nicht, auch wenn Mensch und Hund es kaum erwarten können. Hunde sollten immer aufgewärmt werden bevor sie toben, im Freilauf rumrasen und Haken schlagen. Gerade im Winter ist die Verletzungsrisiko beim Kaltstart erhöht. Die kalten Temperaturen sorgen für eine verminderte Durchblutung, was dazu führt, dass Strukturen wie Sehnen, Bänder und Muskeln weniger elastisch sind und folglich verletzungsanfälliger.
Mindestens die ersten 10-15 Minuten sollte Ihre Fellnase daher an der Leine gehen. Nach den ersten fünf bis zehn Minuten können Sie das Tempo stetig steigern oder auch etwas variieren. Mal schnellen Schritt, mal Traben, aber noch kein Galopp. Vor dem Ableinen oder sportlichem Einsatz empfiehlt es sich noch ein paar Wendungen einzubauen. Zum Beispiel eine Acht um die Beine, beidseitige Twists, Schlangenlinien oder Kreise gehen.

Mindestens 10-15 Minuten Warm-Up vor dem Schneegaudi

Ältere und gemütliche Hunde brauchen etwas länger bis sie warm sind, als hibbelige Flummis, da läuft der Kreislauf durch die ganze Aufregung schon fast auf Hochtouren. Je kälter die Temperaturen desto mehr Zeit sollte man ins Warm-Up investieren. Das Gleiche gilt, wenn der Hund zuvor lange im Auto warten musste ohne sich grossartig zu bewegen. Damit der Hund nicht zu stark auskühlt und um die Dauer des Warm-Ups etwas reduzieren zu können lohnt es sich bei tiefen Temperaturen um die 5 °C und kälter, dem wartenden Hund einen Mantel anzulegen. Je nach Dauer der Wartezeit, Hunderasse und Gesundheitszustand variieren die Temperaturen ab wann ein Mantel zum warten nötig wird.

Pfotenpflege

Bei Gassigängen durch den Schnee kann es schon mal vorkommen, dass sich Schneeklumpen zwischen den Pfoten- und Zehenballen bilden oder sich gar Eis an den Krallen festsetzt. Beides ist für den Hund sehr unangenehm und kann schmerzhaft werden. Auch wenn es sich besonders bei Tiefschnee und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht immer ganz verhindern lässt, kann man das Risiko doch minimieren. Einerseits sollte das Fell zwischen Pfoten- und Zehenballen gekürzt werden, so kann der Schnee weniger einfach anhaften und klumpen. Andrerseits führt das vorgängige Einreiben der Pfoten mit einer fetthaltigen Crème (z.B. Vaseline) ebenfalls dazu, dass Schnee und Eis weniger Haftung haben, gleichzeitig bildet es eine pflegende Schicht und schützt vor Streusalz.
Gegen das Anhaften von Eis und Schnee an den Krallen, v.a. Daumen- und Wolfskrallen, kann man vorbeugend nicht viel unternehmen. Da die Nervenstränge in den Krallen relativ oberflächlich liegen, beziehugsweise nicht gut isoliert sind, können Eisanhaftungen an den Krallen sehr schmerzhaft sein. Das fühlt sich ungefähr so an wie wenn man trotz empfindlicher Zahnhälse Eis kaut.

Schnee- und Eisanhaftungen können zu Schmerzen führen.

Sind sie draussen im Tiefschnee oder bei Minustemperaturen unterwegs und ihr Hund beginnt zu humpeln, kontrollieren Sie seine Pfoten und entfernen jeglichen Schnee und Eis. Falls Schnee, Eis und Streusalz ein wiederkehrendes Problem für Ihren Hund darstellen, kann der Einsatz von Booties, wie sie auch bei Schlittenhunden eingesetzt werden, Abhilfe schaffen. Je nach Position des Klettverschlusses sollte bei längeren Touren unter der Daumen- und Wolfskralle gepolstert werden, um Druckstellen zu vermeiden.

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Solche Booties werden auch im Schlittenhundesport eingesetzt. Erhältlich sind sie beispielsweise hier: www.huskypower.ch

Achtung Streusalz!

Streusalz auf Strassen und Gehwegen lässt die Pfotenballen stark austrocknen und rissig werden, kann die Zwischenzehenhaut reizen und verursacht bei schon lädierten Pfoten brennende Schmerzen. Wird das Streusalz zudem vom Hund aufgenommen, zum Beispiel durch Schneefressen oder Belecken der Pfoten, kann es zu einer Gastritis, sprich einer Magenentzündung führen. Ist das Streusalz zusätzlich mit einem Frostschutzmittel versetzt können sogar eine Vergiftung und Nierenschäden die Folge sein.

Während dem Spaziergang: „Gesalzene“ Gehwege und Strassen meiden, Pfoten mit fetthaltiger Creme oder Booties schützen, Schneefressen verhindern, keine Schneebälle aus mit Salz (oder Split) verunreinigtem Schnee werfen.

Nach dem Spaziergang: Belecken der Pfoten verhindern, Pfoten mit lauwarmen Wasser abwischen und mit einer Pfotenpflegesalbe behandeln.

Keep moving, keep warm

Gerade bei Minustemperaturen und Spaziergängen durch den Tiefschnee, kühlen die meisten Hunde bei Inaktivität schnell aus und beginnen zu frieren. Deshalb ist es am besten bei solchen Verhältnissen möglichst in Bewegung zu bleiben. Solange der Kreislauf in Schwung ist und die Muskeln arbeiten müssen bleibt Ihr Vierbeiner auf Betriebstemperatur. Falls Sie doch eine Pause machen, dann legen Sie für Ihren Hund eine Decke aus, damit er nicht direkt auf dem kalten Untergrund liegen muss und sich keine Eisklumpen festsetzten können. Sollte die Pause länger dauern kann man den Hund zusätzlich mit einem Mantel vor der Kälte schützen bis es weiter geht.
Wenn es dann wieder losgeht, sollte ein erneutes Warm-Up erfolgen.

 In Bewegung und somit auf Betriebstemperatur bleiben.

Falls Ihr Hund auch in Bewegung ein Mantel trägt, dann ist bei Spaziergängen oder Toben im Tiefschnee Vorsicht geboten. Kontrollieren sie regelmässig den Bauchteil des Hundemantels. Denn dort sammelt sich schnell Schnee an, was den Hund unnötig auskühlt. Bei längeren Aufenthalten im Tiefschnee (z.B. Schneeschuhwanderung) kann auch zu einem Modell gegriffen werden, das zwar den Rücken schützt, am Bauch aber nur einen dünnen Gurt hat.

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Weniger ist mehr

Spaziergänge durch den Tiefschnee sind anstrengend! Nicht nur für uns sondern auch für die Vierbeiner. Daher ist es wichtig, dass wir es mit unseren Hunden nicht übertreiben. Viele von ihnen würden bis zur Erschöpfung weitermachen. Die Konsequenzensind unter anderem Verspannungen und Muskelkater. Deshalb ist ratsam bei schwierigen Verhältnissen, sprich Eiseskälte und Schnee, die Dauer des Spaziergangs anzupassen und dem Hund genügend Erholungsphasen zu ermöglichen.
Zusätzlich fordern die kalten Temperaturen auch das Immunsystem. Trockene Augen, rissige Pfotenballen, Hautläsionen, Erkältungen, Magenbeschwerden, eine Mandel- oder Blasenentzündung können die Folge eines ausgedehnten Schneeabenteuers sein.

Erholen und Kuscheln nicht vergessen!

Gehen Sie also besser kürzer, dafür öfters raus. Und sollte der Fall eintreten, dass Ihr Hund irgendwann keine Lust mehr auf Tiefschnee und Kälte hat, zwingen Sie ihn nicht, er wird seine Gründe haben. Schliesslich ist gemeinsames Kuscheln an der Wärme genauso schön.

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